THE GODS TOLD ME TO RELAX
NEUSEELAND

KANADA

USA

Unsere Reise endete dort, wo Nordamerika aufhört. Am 24. Breitengrad, in Wurfreichweite zu Kuba. Hier liegen die Florida Keys. Ein subtropisches Mangroven-Archipel und Winterresidenz unzähliger amerikanischer Rentner. Der Eisenbahnmagnat Henry Flagler erschloss das entlegene Gebiet Anfang des 20. Jahrhunderts für die Allgemeinheit, um nur drei Jahrzehnte später sein Lebenswerk einem Hurrikan zum Opfer fallen zu sehen. Der Sturm zerstörte nahezu die gesamte Bahnstrecke. Später kaufte die US-Regierung die verbliebenen Brücken zwischen den rund 30 Inseln und begann einen zweispurigen Highway über die 206 Kilometer lange Strecke zu bauen, die seitdem Millionen von Autos (und auch Mathilda) vom Festland Floridas bis nach Key West führte.

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16/12/2014

24° 33' 18.21'' N    81° 46' 47.95'' Whttp://mygeoposition.com/loc/24.5550590,-81.7799870/?zoomLevel=undefined&mapType=undefined
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Ernest Hemingway verbrachte in den Florida Keys seinen Lebensabend und angelte Marline. Wir kletterten eine Woche auf Palmen, tranken aus Kokosnüssen und genossen das traumhafte Türkis des Atlantiks. Wir beobachten Leguane beim Sonnen und Pelikane beim Fischen. Wir schnorchelten um spanische Schiffswracks herum und fütterten riesige Tarpune im Hafenbecken. Manchmal schliefen wir direkt am Strand unter Myriaden von Sternen. Es war ein würdiger Abschied für diese wundervolle Reise.


841 Tage haben wir in der Ferne verbracht. Wir fuhren 52.000 Kilometer in zwei Wohnmobilen, drei Ländern und 41 Provinzen und Bundesstaaten. Wir stellten unsere Uhren nach neun Zeitzonen. Wir teilten uns den Atlantik mit Papageienfischen und den Pazifik mit Schwertwalen. Wir standen im Schatten 2000 Jahre alter Kauri-Bäume und dreißig Meter hoher Königspalmen.  Wir überlebten den kältesten Winter in Kanada seit 1896. Wir bestiegen dampfende Vulkane in Neuseeland, verschneite Gipfel in den Rocky Mountains, glitzernde Gletscher in Alaska und liefen in den amerikanischen White Mountains auf dem weltberühmten Appalachian Trail. Wir streichelten Elche, erschreckten Schafe und fürchteten uns vor Grizzlybären. In der Hochebene des Denali-National Parks verlobten wir uns und während der Kartoffelernte in Nova Scotia wurde Judith schwanger.


Es ist so viel passiert in den vergangenen zweieinhalb Jahren, dass man es unmöglich zusammenfassen kann. Wenn es jedoch eine Essenz dieser Reise gibt, dann: Sie wird nicht die Letzte bleiben. Im September wollen wir - dann hoffentlich zu Dritt - von Florida aus  immer gen Westen nach Kalifornien – 4000 Kilometer durch die amerikanische Wüste.


Bis es soweit ist, jetzt noch mal das Wichtigste der letzten 28 Monate für‘s Poesiealbum.


P.S. Danke für eure treue Leserschaft! Wir wünschen ein wunderschönes Jahr 2015! Bis bald!

Kommentare

Das wahrste Klischee?

J: Alle deutschen Touristen besitzen mindestens ein Teil von Jack Wolfskin.

R: Kanadier würden für Eishockey sterben.


Das süßeste Tier?

R: Possum oder Armadillo? Ich entscheide mich für Neuseelands pelzige Kuschelmonster.

J: Mein inneres Mädchen kann nur Eines antworten: Babyrobbe!!!


Der schönste National Park?

R: Denali in Alaska. Allein die polychromen Pässe.

J: Stimme zu.


Der gefährlichste Moment?

R: Der Abstieg in den vereisten Hells Canyon. Ziemlich blöde Abkürzungsidee.

J: Präziser noch: Der Moment nach dem Abstieg, als ich Robi fast umgebracht hätte für seine schwachsinnige Idee.


Am wenigsten vermisst?

R: Europäische Menschenmassen.

J: Deutschtum.


Die größte Enttäuschung?

R: Das wir keine Schneeziege gesehen haben!

J: Dass Genauigkeit bei der Obsternte nicht honoriert wird und wie schlecht dieser Umstand meinen Lohnzettel aussehen ließ.


Der schönste Schlafplatz?

R: Am Lake Tekapo in Neuseeland. Azurfarbenes Wasser, schneebedeckte Gipfel und blühende Lupine. Dazu mehr Sterne am Nachthimmel als jemals zuvor.

J: Versteckt hinter einem Hügel, ein Hochplateau in den kanadischen Rockies, mit unfassbarer Aussicht und dramatischem Sonnenuntergang.


Die größte Geldverschwendung?

J: Mein Ticket für‘s Whale Watching.

R: Schneeketten für Mathilda. War Judiths Idee.


Das hässlichste Tier?

R: Man muss schon sagen: das amerikanische Krokodil gewinnt keine Schönheitspreise.

J: Pazifische Sockeye Salmon kurz vorm Laichen. Sehen aus als hätte der Verwesungsprozess schon eingesetzt.