THE GODS TOLD ME TO RELAX
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An den Sandstränden der Golden Bay leben die meisten Menschen in Neuseeland mit einem Doktortitel. Diese Statistik hilft vielleicht zu verstehen, wie schön es hier ist. Es gibt nämlich keine großen Firmen oder bedeutende Universitäten am nördlichsten Zipfel der Südinsel. Für die meisten Doktortitel gibt es dort überhaupt keine Verwendung. Dennoch sind diese Menschen bereit ihr altes Leben für die Golden Bay hinter sich lassen. Ihre Titel und ihre Jobs, all das sind sie bereit gegen Strandromantik, Palmenhaine und Wale vor der Haustür zu tauschen. Und man kann die Menschen verstehen: Wenn man auf dem Rücken eines Pferdes die Spitze des „Old Man Rocks“ erklimmt und sich die gesamte goldene Küste unter einem ausbreitet, fühlt die Golden Bay sich fast ein bisschen magisch an.


Ja, richtig gelesen. Auf Pferden haben wir haben den Großteil der Golden Bay erkundet. Auf „Woody“ und „Morty“. Zwei entzückende Geschöpfe. In der Broschüre hieß es, der Ritt über die 180 Meter hohe Old Man’s Range sei der spektakulärste des ganzen Landes, dazu bei klarem Wetter mit Blick bis zum 200 Kilometer entfernten Taranaki-Vulkan. Wir waren dementsprechend gespannt.

 40° 31‘ 0.00‘‘ S    172° 52‘ 0.00‘‘ Ehttp://de.mygeoposition.com/loc/Golden%20Bay,%20Neuseeland/?zoomLevel=10&mapType=

Auch, weil ich bei meiner letzten Reiterfahrung noch deutlich die Metergrenze unterschritt. Aber da unsere Gruppe nur aus Judith, mir und der Führerin bestand, blieben Peinlichkeiten wenigstens unter uns.


Und ganz so schwierig war es dann auch gar nicht: Zehen in die Steigbügel, Zügel straffhalten, dabei nicht das Tier erwürgen und beim Aufstieg das Gewicht nach vorn verlagern. Bald schon ging es im Trab den Berg hinauf. „Morty“ entzückte das wie mich. Einmal so sehr, dass er vor Freude seine Hinterbeine in die Luft stieß und mich damit unfreiwillig auf seinem Schopf platzierte, während meine Beine sich krampfend um seinen Hals schlangen, um nicht vom Pferd (und Berg) zu fallen. Trotz solcher gelegentlichen Sperenzchen war der Ritt eine wunderschöne und wiederholenswerte Erfahrung: Das warme Tier unterm Sattel, die erhöhte Sicht, das Gefühl des Abenteurers – alles ohne die Strapazen des Wanderns. Und das Allerbeste: die Gesichter der Ladys. Jede Frau, ob im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß, die unseren Weg kreuzte, lächelte wie eine Elfjährige, der Ferien auf dem Reiterhof versprochen wurden. Nicht einmal Robbenbabys vermögen solchen Glanz in Frauenaugen zu zaubern.