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Gäbe es im Ozean keine Steinkorallen, bald schon würden die Dornenkronen-Seesterne aussterben, deren Leibspeise sie sind. Gleichwohl wären damit auch die Tage von Stachelrochen, Triton-Schnecken und napoleonischen Lippfischen gezählt, wodurch auch Barrakudas und Weißspitzen-Hochseehaie ein jähes Ende fänden. Im Nu wäre alles Leben im Ozean ausgestorben so komplex ist die tierische Nahrungskette.


Ganz ähnlich funktioniert auch der menschliche Speiseplan: Jedes Bestandteilchen ist wichtig für das große Ganze. Man stelle sich nur eine Welt ohne Kapern vor; es gäbe nichts mehr aus der Sauce Königsberger Klopse zu sammeln. Oder eine bedauernswerte Welt ohne Gerste: Sie wäre nicht mehr dasselbe ohne Frühstücksflocken, Mehrkorntoast und Single-Malt-Whiskey.


Bereits das Fehlen einer einzigen Zutat reicht, um alles aus den Fugen zu heben – wie hier in Neuseeland. Die Menschen in diesem Land verzehren zwar Hackfleischblätterteigtörtchen mit Minzgeschmack, aber keinen Quark! Manch ein Kiwi mag zwar schon mal von „Kwark“ gehört haben, doch in den Supermärkten von Auckland bis Wellington fehlt jede Spur von fermentierter Milch. Allem Anschein nach waren in den Gründertagen Neuseelands Deutsche nicht so allgegenwärtig wie heute – mit drastischen Konsequenzen!


Ohne Quark gibt es keinen Käsekuchen, keinen Himbeertraum, keinen Obstgarten. Keine Quarkbällchen, -keulchen, -päckchen. Keine Quarktaschen, -strudel, -taler. Ohne Quark sind Pellkartoffeln nur trocken und Heringe salzig. Ohne Quark wären mindestens die Hälfte aller 29.273 Arbeitsplätze in der deutschen Milchproduktion gefährdet. Und am wichtigsten: Ohne Quark merkt man zum ersten Mal, dass man ihn überhaupt vermisst.