Seelöwen sehen aus als könnten sie einen Menschen fressen, aber sie mögen lieber Blaubarsch, Makrelen und Kahawei. Wann sie die Fische jagen, bleibt jedoch ein Rätsel. Einmal döste ein Rudel volle achtzehn Stunden vor unseren Augen - und nur gegenseitiges Anfauchen, gelegentliches Umfallen und gleichgültiges im Sand rollen unterbrach die ausgedehnte Siesta. Wenn man das so ließt, könnte man annehmen, wir wären nicht allzu entfernte Verwandte der Seelöwen, aber das ist nicht der Fall.

Seelöwen sind riesige, wuschelige, faulzähnige Wänste mit dekorativen Bartantennen. Wenn sie am Strand herumliegen, erinnern sie an rundgespülte Findlinge, und auch an halbtote Suffopfer, am Morgen nach einem exzessiven Gelage. Aber man muss nur einen Schritt zu nah an sie herantreten, oder noch besser: ein fremdes Männchen tut es; sofort wird gebrüllt, sich aufgebäumt und durch den Sand gejagt – sodass schnell klar wird, dass der Löwe im Name nicht nur mit der kleinen Mähne zu tun hat.