THE GODS TOLD ME TO RELAX
NEUSEELAND

KANADA

USA

Im nördlichen Florida gibt es ein Dutzend Süßwasserquellen. Sie heißen Ichetucknee, Juniper oder Rainbow Springs und haben alle etwas gemeinsam. Ihr Wasser hat eine Cyantönung, die man gesehen haben muss. Schon früh erkannte man das touristische Potential der Quellen. 1932 hatte der Bootstouren-Anbieter Colonel Tooey eine spezielle Idee, um seine „Jungle Safari“-Trips zu perfektionieren und seine Quelle, die Silver Springs, von den anderen abzuheben. Tooey orderte sechs Rhesusaffen in New York.


Die Silver Springs sind die Quelle des Silver Rivers. Sein Wasser ist so klar, dass man von der Oberfläche, die Schuppen der Fische zählen kann. Das Areal um die Mündung des Flusses war bis letztes Jahr ein privater Wasserspaßpark mit integriertem Zoo, gehört aber mittlerweile dem Staat Florida, der die Anlage stilllegte. Heute kann man den Fluss entweder im Glasbodenboot oder per Kanu erkunden. Wir entschieden uns fürs Paddeln.


Es gehört ein bisschen Überwindung dazu, durch eine Dschungel-Landschaft zu navigieren, in der sechs Arten giftige Schlangen und – natürlich – auch Alligatoren gedeihen. Aber, und das ist die gute Nachricht, man gewöhnt sich an die Bestien schneller als man denkt.

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04/11/2014

29° 12' 59.91'' N    82° 3' 27.32'' Whttps://www.google.com/maps/place/Shenandoah+National+Park/@38.292756,-78.679584,17z/data=!3m1!4b1!4m2!3m1!1s0x89b461178afc2611:0xe6177964658c8831
Silver Springshttp://mygeoposition.com/loc/44.0329770,-64.7176780/?zoomLevel=undefined&mapType=undefined
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Und so paddelten wir uns durch kleine Arme, vorbei an hölzernen Palisadenfestungen, die einst für Touristen errichtet wurden und bewunderten blaue Barsche, riesige Schildkröten und bewegungslose Alligatoren. Von den Affen fehlte allerdings jede Spur.


Kurz nachdem Colonel Tooey die Affen 1932 bestellt hatte, heuerte er ein paar Männer an, um eine künstliche Insel auszuheben. Etwa eine Meile entfernt von der Flussmündung. Er ließ sie außerdem eine Holzhütte bauen, in der die Tiere Unterschlupf finden sollten. Was Tooey nicht wusste war, dass Makaken exzellente Schwimmer sind. Sein Sohn, der damals noch ein Kind und beim Transport der Tiere dabei war, erzählte später einem Magazin, dass die Affen „keine zehn Minuten auf der Insel blieben“, ehe sie durch den Fluss schwammen und sich in den Dschungel davonmachten. Auf dem Höhepunkt ihrer Ausbreitung, in den späten 80iger Jahren, war aus den ursprünglichen sechs Makaken eine 350-Tiere-starke Kolonie geworden.


Trotzdem war diesmal nirgendwo ein Affe zu sehen. Weder in den kleinen Nebenarmen, noch an der Mündung des Flusses. Da uns die Zeit ausging, machten wir uns auf den Weg zurück zur Kanuvermietung. Doch dann raschelte es auf einmal links von uns im Gebüsch.

Wir paddelten etwas näher heran und erspähten zwischen Farnen zwei kleine Rhesusaffen. Die beiden lausten sich gerade und waren nicht allzu erfreut über unsere Anwesenheit und suchten schnell das Weite. Kurz darauf hörten wir mächtiges Geschrei.


Keine zweihundert Meter flussaufwärts platzen wir mitten in ein, nun ja, richtiges Affentheater hinein. Eine ganze Meute schien sich in Rangkämpfen zu ergötzen. Es wurde geschrien, die Zähne gefletscht und den purpurnen Hintern rausgestreckt. Die Affen sprangen auf Palmen und kletterten an Lianen umher. Der Spaß hielt eine ganze Weile an, doch auch diesmal blieben wir nicht unentdeckt. Schon bald hangelte sich Affe um Affe auf den Waldboden hinab und die Makaken verschwanden im Zypressen-Dickicht. Zurück blieben zwei Menschen, erlegen von Colonel Tooeys Wahnsinn, echte Dschungelatmosphäre nach Nordamerika zu bringen.


P.S. Falls ihr euch vielleicht fragt, was das „Panzerschwein“ (Terminologie deutschstämmiger Texaner) auf dem zweiten Bild ist. Am Nachmittag machten wir innige Bekanntschaft mit einem Neunbinden-Gürteltier.